Kastration - wann und warum?

 

Katzenbabies sind süß, keine Frage. Aber jedes Jahr werden viele geboren, die weder geplant oder erwünscht sind und um die sich letztendlich oft die Tierschutzvereine und Katzenhilfen kümmern müssen, weil es vielen sogar an dem kleinen bißchen Verantwortung fehlt, diese dann wenigstens zu vermitteln. Auch heute noch werden kleine Kätzchen erschlagen oder ertränkt, weil etlichen (meist Bauern) das Geld für die Kastration zu schade ist. Oder sie werden ausgesetzt oder einfach feige vor dem nächsten Tierheim abgestellt und oft kommt dann für die Kleinen jede Hilfe zu spät.

Aber auch Katzenhalter, für die es selbstverständlich ist, sich um den Nachwuchs zu kümmern, tragen zum Katzenelend bei. Weil es einfach schon zu viele gibt, um allen ein schönes Zuhause zu geben. Auch werden sie dann meist alles andere als verantwortungsvoll vermittelt, ohne Schutzgebühr und vor allem ohne Schutzvertrag, der eine Regelung zur rechtzeitigen Kastration beinhalten sollte. Und so geht das Ganze von vorne los. Von privat geschenkte, ungechippte oder untätowierte Tiere können ohne große Konsequenzen ausgesetzt werden, sollten sie den neuen Besitzern lästig werden. Das Tierschutzgesetz sieht zwar hohe Strafen vor, aber da muss erstmal den Täter gefunden werden und in der Regel passiert dann auch nicht viel. Die Arbeit bleibt mal wieder an anderen hängen, die sich dann um diese armen Tiere kümmern müssen. Ein wirklich schönes Zuhause findet nur ein Teil, dem Rest steht ein unbestimmtes Schicksal bevor. Viele streunen hungernd und sich ständig vermehrend durch die Gegend, etliche werden überfahren oder sterben an einer der gefährlichen Katzenkrankheiten.

. Die einzig sinnvolle Lösung, das Katzenelend einzudämmen und unerwünschten Nachwuchs zu verhindern, ist die Kastration!

Nur einige der vielen kleinen Kätzchen bei der Katzenhilfe Würzburg, die dringend ein schönes Zuhause suchen!

 

Kastration ist aktiver Tierschutz!

Bitte lasst euer Tier rechtzeitig kastrieren!

 

Entgegen der landläufigen Meinung, dass man bei Katzen die erste Rolligkeit abwarten muss oder bei Katern, bis sie anfangen zu markieren, können Katzen und Kater schon mit 12 Wochen kastriert werden. Mit der Frühkastration kann sich aber nicht jeder anfreunden und viele Tierärzte kastrieren auch noch nicht zu diesem Zeitpunkt. Aber mit 5 - 6 Monaten sollte er den Eingriff durchführen, vor allem bei Katzenpärchen oder Freigängern. Wobei es verantwortungsvoller ist, Freigang erst nach der Kastration zu gewähren, auch um das Risiko einer Ansteckung mit gefährlichen Krankheiten (FIP, FIV, FeLV) zu verringern. Weisheiten, dass eine Katze einmal geworfen haben soll, erst mit ca. 9 Monaten geschlechtsreif oder im Winter nicht rollig wird, sollte man ganz schnell vergessen. Auch das sich hartnäckig haltende Gerücht, dass zu früh kastrierte Katzen nicht mehr wachsen oder die Kater dadurch Harnwegsprobleme bekommen, wenn die Geschlechtorgane (Hoden) zu früh entfernt werden, ist nicht wahr. Die Wachstumshormone werden woanders gebildet und die Harnröhre wächst ganz normal weiter. Harnwegsprobleme kommen eher von einer falschen Ernährung, vor allem mit Trockenfutter oder minderwertigem, getreidehaltigen Nassfutter.

Im übrigen spricht man bei der Katze auch von Kastration, da die hormonbildenden Organe (Eierstöcke) entfernt werden. Eine reine Sterilisation (Durchtrennen der Eileiter) ist nicht zu empfehlen, sie macht die Katze lediglich unfruchtbar, sie wird aber weiterhin rollig. Das ist nicht nur für den Menschen unangenehm, sondern kann auch für die Katze gefährlich werden. Wenn sie ständig rollt, es aber zu keiner Befruchtung kommt, steigt das Risiko für krankhafte Veränderungen an den Eierstöcken oder Gesäugetumoren. Die Rolligkeiten kommen in der Regel dann in kürzeren Abständen oder es entwickelt sich sogar zu einer Dauerrolligkeit, die schnell zu einer Gebärmuttervereiterung (Pyemetra) führen kann. Wartet man zu lange, ist das Risiko hoch, dass die Katze noch auf dem OP-Tisch stirbt. Deswegen kastriert man auch reine Wohnungskatzen ohne Kontakt zu Katern, um ihr den Stress und gefährliche Folgen zu ersparen.

Haben Kater einmal angefangen zu markieren, behalten sie es oft noch eine Weile nach der Kastration bei oder legen es auch gar nicht ab. Potente Kater werden schnell unzufrieden, wenn sie nicht decken können und durch den ständigen Hormondruck magern sie auch oft ab. Eine rechtzeitige Kastration kann dem vorbeugen und ist vor dem Eintreten der Geschlechtsreife problemlos möglich.

Wenn man also nicht züchten möchte - wobei Hauskatzen nicht gezüchtet werden müssen und nur Leute züchten sollten, die wirklich etwas davon verstehen - ist die Kastration die einzig vernünftige Lösung, den Tieren Stress zu ersparen und weiteres Katzenelend zu verhindern.