Nicht jedes Klo macht die Katze froh!

 

Den Ulksong "Katzenklo, Katzenklo, ja das macht die Katze froh" von Helge Schneider kennt wohl so ziemlich jeder...wenn es doch so einfach und die Sache damit erledigt wäre!

Nur leider ist "Unsauberkeit" bei Katzen ein Thema, welches in jedem Ratgeber und in allen Internetforen immer wieder auftaucht. Ich schreibe "Unsauberkeit" deshalb in Anführungszeichen, weil Katzen an sich nicht unsauber sind. Ob gesundheitliche oder psychische Probleme die Ursache sein könnten, sollte natürlich tierärztlich abgeklärt werden. Sie sind sehr wohl darauf bedacht, ihr Geschäftchen an einem für sie optimalen Ort zu verrichten. Dass dies nicht immer der Ort ist, den der Katzenhalter dafür vorgesehen hat, haben einige schon selbst feststellen müssen. Zweifellos eine sehr unangenehme Sache. Wobei man - wenn man sich den unterstrichenene Text noch mal ganz langsam und bewusst durch den Kopf gehen lässt - in vielen Fällen der Lösung näher ist, als man zuerst denkt. Denn anders als der Mensch lässt sich nicht jede Katze mit einem "Augen zu und durch" zwangsweise motivieren, notfalls auch eine ihr unangenehme Toilette hinzunehmen.

 

Die richtige Hygiene

Ich denke, dass man es wohl nicht extra erwähnen muss, dass auch Katzen eine saubere Toilette sehr schätzen und es für sie nicht besonders angenehm ist, zwischen lauter schon vorhandenen Geschäftchen noch mühsam einen weiteren Platz zu suchen. Da muss man sich auch gar nicht wundern, wenn Badmatten oder Wäschekörbe einfach zweckentfremdet werden.

Die Reinigung und der Wechsel benutzter Streu hängt natürlich auch von der Art des Produktes ab. Grundsätzlich sollte man aber bei allen Streu die Häufchen mindestens zweimal täglich, aber am besten möglichst zeitnah, entfernen. Während eine nicht klumpende Hygienestreu alle paar Tage komplett erneuert werden muss, kann eine gute Klumpstreu durchaus längere Zeit in der Toilette verbleiben. Füllt man die Streu immer ausreichend hoch ein, lassen sich die Klumpen besonders gut entfernen und das erhöht die Haltbarkeit von Streu und Toilette. Zudem schätzen es viele Katzen, wenn ausreichend Streu zum Buddeln vorhanden ist, auch mein Katerchen bevorzugt es so. Aber auch die hochwertigste Streu muss regelmässig komplett gewechselt und die Toilette einer kompletten Reinigung unterzogen werden. Ich verwende dazu nur heisses Wasser und Neutralreiniger, keine scharfen Sachen. Die sind nichts für empfindliche Katzennasen.

 

 

Die Katzenstreu

Werbung und Beschreibung für Katzenstreu scheint sich vorrangig an die Bedürfnisse des Halters zu richten. Und was da nicht alles angepriesen wird, um die Streu an den Käufer zu bringen - ultra ergiebig, ultra weiss, extreme Geruchsbindung, ökologisch, natürlich, frisch duftend, absolute Neuheit etc. Natürlich alles wunderbare Eigenschaften, die wünschenswert und bei etlichen Streusorten nicht mal übertrieben sind - aber ist jemandem schon mal bewusst aufgefallen, dass Mieze irgendwie dabei kein grosses Mitspracherecht zugestanden wird? Lediglich Bezeichnungen wie "ultra comfort" oder "sensitiv" lassen darauf schliessen, dass es wohl auch Katzen gibt, die nicht jedes Streu problemlos annehmen oder sich zumindest erfolgreich darauf umstellen lassen.

Deswegen ist genau das auch ein wichtiger Punkt, um den natürlichen Vorlieben einer Katze so weit wie möglich entgegen zu kommen. So praktisch Silikat- und Ökostreu auch sein mögen und viele Halter darauf schwören, gibt es Katzen, die sich mit Pellets, Knirschekörnchen und Perlen überhaupt nicht anfreunden können. Und auf keinen Fall sollte man es versuchen, solche Katzen zwanghaft auf eine Streu umgewöhnen zu wollen, welche ihnen offensichtlich nicht zusagt! Ich habe so ein Exemplar zu Hause und lasse mich deshalb auch auf keine Experimente mehr ein, nachdem jetzt die bevorzugte Streuart gefunden worden ist. Bei mir ist das eine feinkörnige, unparfümierte Klumpstreu, die es von verschiedenen Marken in unterschiedlichen Qualitäten gibt. Ausserdem achte ich sehr darauf, dass die Streu auch wirklich gut klumpt und so beim Herausnehmen der Klumpen nichts auseinanderfällt. Denn das macht die Toilette schnell zum No-Go für besonders anspruchsvolle Miezen, wenn sich die verunreinigte Streu nicht richtig entfernen lässt.

Als Günstig-Streu zum Ausprobieren ist mir die feine Klumpstreu von DM positiv aufgefallen. Sie fühlt sich angenehm sandig an, hat keine zugesetzten Duftstoffe - was für Dosi gut riecht, muss Mieze noch lang nicht gefallen - und gibt richtig feste Klumpen, die sich gut entfernen lassen, auch bei  Rand- und Eckenpieslern. Weiterer Vorteil ist die kleine Packungsgröße, gerade richtig, um erst mal zu sehen, ob eine weiche, geruchsneutrale Streuart das Problem vielleicht  schon löst.

 

Form und Grösse der Toilette

Im Handel gibt es hauptsächlich zwei Arten von Toiletten - Haubenklos und klassisch offene in verschiedenen Grössen. In erster Linie sollte die Toilette ausreichend groß sein, so dass sich die Katze gut darin drehen kann und sich nicht eingeengt fühlt. Wobei wir dann schon gleich bei den beliebten Haubenklos wären - diese gefallen oft den Besitzern besser als den Miezen. Ich habe die Haubenklos schon vor längerer Zeit abgeschafft, da Miro sich zu einem grossen, stattlichen Kater entwickelt hat und sich darin offensichtlich unwohl fühlte. Als ich noch eine klassisch offene Toilette zusätzlich aufgestellt habe, ist er in diese "Stinkehöhle" (ja, aus Sicht der Katze kann das durchaus so gesehen werden) überhaupt nicht mehr rein. Denn zum Platzmangel kommt noch die mangelnde Belüftung dazu, egal, wie sauber die Toilette gehalten wird.

Mittlerweile habe ich gar handelsüblichen Toiletten mehr, sondern benutze große Kunststoffboxen mit hohem Rand. Minnie hat sich mit der Zeit zu einer Stehpinklerin entwickelt - ja, der Herr des Hauses setzt sich im Gegensatz zu dieser kleinen Wutz brav hin - und die Randhöhe der üblichen Toiletten reicht da nicht aus. Der meiste Segen läuft sonst ausserhalb unter die Toilette und das ist keine sehr appetitliche Angelegenheit.

Angenommen wurden die Boxen erstaunlich gut. Anscheinend vermitteln sie ein Karton-Gefühl (wer kennt es nicht, dass leere Kartons sofort in Beschlag genommen werden) und es wurde gleich mit Freude reingeklettert und sofort eingeweiht, so dass ich nicht mal einen Einstieg ausschneiden musste. Und sie sind nicht mal besonders teuer, ein grosses schwedisches Möbelhaus soll da eine gute Auswahl dieser Haushaltsboxen haben. Das Ganze sieht dann so aus:

 

 

Ich habe die Boxen noch zusätzlich mit Pfötchenstickern verziert, um aus der Not einfach eine Tugend zu machen. Es sind einfache Dekosticker fürs Auto, die es in verschiedenen Farben und Formen gibt. Die Boxen sind auch eine gute Alternative, wenn man eine Katze hat, die gerne die Streu fliegen lässt oder diese sogar sonst aus der Kiste räumt.

 

Anzahl und Standort

Für die benötigte Anzahl von Katzentoiletten gibt es eine grobe Faustregel: pro Katze ein Klo plus 1. Und gerade bei einer pingeligen Mieze oder wenn man mehrere Stunden ausser Haus ist, sollte man diese Regel beherzigen. Grisu trennt auch seine Geschäftchen, und wurde in einem schon ein grosses Geschäft verrichtet, ist das Klo erst wieder annehmbar, nachdem es gereinigt wurde. Ist kein ausreichend sauberes Alternativklo vorhanden, wird schlicht und einfach eines geschaffen. Ich habe zu den zwei Toiletten im Bad noch eine im Flur unter der Treppe. Da fällt es nicht besonders auf und liegt auch schön geschützt. Was auch gleich der nächste wichtige Punkt wäre:

Als Standort ist eigentlich jedes ruhige, leicht erreichbare Eckchen geeignet. Ich persönlich bevorzuge das Bad, da es sowieso schon der geeignete Ort für solche Angelegenheiten ist. Wenn man selbst zur Toilette muss, lässt sich eine schnelle Reinigung gleich miterledigen. Denn oft gibt es zur Grundhygiene die eine oder andere Stinkbombe, die man besser schnell entschärft. Und das Waschbecken ist auch gleich nebendran.

Am besten versetzt man sich in die Lage der Katze und lernt sie so besser zu verstehen. Nicht nur Dosi hat seine Ansprüche an eine saubere und gemütliche Toilette. Und am schönsten ist es natürlich, wenn solche Probleme gar nicht erst auftauchen, denn das schont die Nerven beider Parteien.