Von privat, vom Tierschutz oder vom Züchter?

 

Wenn die Entscheidung zur Katzenhaltung gefallen ist, stellt sich die nächste Frage. Aus welcher Hand nehme ich denn das Tier? Ob ich nun eine ganz ´´normale´´ Hauskatze oder eine Rassekatze möchte, es gibt auf jeden Fall etliche Dinge zu beachten.

 

Von privat

Ältere Katzen von privat aufzunehmen, ist eine gute Sache, wenn der Vorbesitzer das Tier nicht behalten kann und es sonst im Tierheim landen würde. Bei Kitten sehe ich die Sache schon etwas anders. Natürlich möchten auch diese Kätzchen ein schönes Zuhause haben, auf der anderen Seite finde ich, dass man diesen Privatvermehrern die Sache auch nicht zu einfach machen sollte, nur weil der Zeitpunkt zur Kastration verpasst wurde oder sie gar keinen Anlass dazu sehen, ihr Tier überhaupt kastrieren zu lassen. Auch wenn sie kostenlos abgegeben werden, sind sie noch lange nicht umsonst. Wenn schon das Geld für die Kastration ´´nicht da´´ ist (oder wie auch immer man das bezeichnen möchte), ist erst recht keines für die notwendige Entwurmung und Impfung der Kleinen ´´vorhanden´´. Nimmt man dann idealerweise gleich zwei von den Rackern, kann man erst mal etliche Euronen beim Tierarzt lassen, dem man solche Kleinen so schnell wie möglich vorstellen sollte. Gerade junge Kätzchen sind sehr anfällig für gefährliche Krankheitserreger und sollten so schnell wie möglich geimpft werden, da mit dem Absetzen der Muttermilch wichtige Antikörper fehlen, die die Mutterkatze an ihre Jungen mit der Muttermilch weitergibt. Wenn man ein Kätzchen von privat aufnehmen möchte, sollte man sich dessen bewusst sein und auch wissen, dass sich kleine Kätzchen nicht zur ´´Einzelhaft´´ eignen und nur zu zweit oder zu einer vorhandenen Katze aufgenommen werden sollten, auch wenn sie so leichtfertig dafür abgeben werden. Die Vorbesitzer wissen es oft einfach nicht besser, auch nicht, dass kleine Kätzchen bis zur vollendeten 12. Woche bei der Mutter bleiben sollen, da das für die späte Sozialisierung nicht unbedeutend sein kann. Eine Erklärung dazu und der Hinweis zur Kastration sind an dieser Stelle bestimmt nicht verkehrt und mit etwas Glück nützt es sogar etwas.

 

Vom Tierschutz

In den Tierheimen und bei den Katzenhilfen warten viele kleine und große Miezen auf ein neues, liebevolles Zuhause. Auch wenn man dort Auskunft über sich und das spätere Zuhause geben und einen Schutzvertrag unterschreiben muss, sollte das einen nicht hintern, eine oder mehrere dieser armen Katzen aufzunehmen, die sich nach einem lieben und verantwortungsvollen Dosenöffner sehnen. Nicht wenige haben ein schlimmes Schicksal hinter sich und haben einen tollen Platz, an dem sie bleiben dürfen, mehr als verdient! Die dort verlangte Schützgebühr dient, wie der Name schon sagt, dem Schutz der Tiere vor Tierhändlern. Verdienen tut eine Tierschutzorganisation daran nichts, diese Schutzgebühr deckt oft nicht mal die notwendigsten Kosten. Auf der anderen Seite sind in einer Schutzgebühr oft schon die notwendigen Impfungen enthalten und das Tier ist schon kastriert und gechippt und/oder auf Krankheiten getestet. Viele Tierheime erstatten auch einen Teil der Gebühr zurück, wenn der Nachweis über die erfolgte Kastration vorliegt. Der Schutzvertrag regelt auch die Verpflichtung zur rechtzeitigen Kastration, falls das noch nicht geschehen ist. Schließlich soll ja kein neuer Nachwuchs entstehen, denn nur die Kastration verhindert neues Katzenelend! Und wer nichts zu verbergen hat, kann diesen Vertrag ja ohne schlechtes Gewissen unterschreiben, oder ?

 

Vom Züchter

Hier gilt es besonders aufzupassen, wenn man sich für ein Rassekitten entschieden hat. Uninformierte laufen in Gefahr, ihr Geld einem unseriösen ´´Vermehrer´´ in den Rachen zu werfen, der sich nur schnelles Geld verdienen will und auf die Gesundheit der Mutterkatze und der Kitten keine Rücksicht nimmt. Kranke, ungeimpfte und zu früh abgegebene Kätzchen sind dabei keine Seltenheit. Der niedrigere Preis im Vergleich zu einer Katze vom seriösen Züchter kann sich böse rächen.Lest dazu bitte auch Buffy`s Tagebuch.

Woran erkennt man einen seriösen Züchter?

  • Er ist idealerweise in einem Verein, bei dem der Wurf auch angemeldet ist. Die Anmeldung des Wurfes ist notwenig für die Papiere und sichert ideale Bedingungen für die Mutterkatze und ihren Wurf. Fehlende Papiere sind ein Grund, näher nachzuforschen.
  • Er gibt bereitwillig Auskunft über die Elterntiere und auf welche Krankheiten sie getestet wurden.
  • Die Kleinen bleiben mindestens bis zur vollendeten 12. Woche bei der Mutter und ihren Geschwistern.
  • Die Kleinen sind in die Familie integriert und wachsen im Haus auf. Niemals bei einer sogenannten Hinterhofzucht kaufen!
  • Die Kleinen wechseln nur vollständig geimpft und völlig gesund den Besitzer, zusätzliche Tierarztkosten sind das Risiko des Züchters und dürfen nicht auf den Preis aufgeschlagen werden.
  • Er gibt die Kleinen nicht in Wohnungseinzelhaltung ab
  • Er gibt ausführlich Auskunft über die Rasse und ihre Besonderheiten.
  • Viele Züchter gewöhnen ihre Katzen an Frischfleisch oder barfen - ein gutes Zeichen, dass er sich über eine gesunde Ernährung der Katzen Gedanken gemacht hat. Das ist jetzt kein Ausschlusskriterium, würde mir persänlich aber positiv auffallen

Eine Rassekatze hat eben ihren Preis. Dafür kann man aber ein gesundes Tier erwarten und unterstützt keine Vermehrer, die sich mit der Zucht nicht auskennen und nur am schnellen Geld interessiert sind.
Günstiger, aber seriös bekommt man ein Tier alternativ z.B. bei der
Maine-Coon-Hilfe , auch im Tierheim wartet immer mal die eine oder andere Rassekatze auf ein schönes neues Zuhause.